Eine kleine Wanderausstellung – 2021
Wir Ottonen sind ja in diesen Zeiten schon mit kleinen Aktionen und kleinen Wanderungen zufrieden. Und somit freuten wir uns so sehr, dass wir uns im Herbst 2021 endlich mal wieder „in echt“ sehen konnten. Nach mehreren „Ottos goes online- Zoom-Konferenzen“, die zwar wirklich sehr gut und auch unterhaltsam sind – aber nun wirklich keinen Ersatz für echte Treffen, Klausuren und Wanderungen sind.
Wir trafen uns also mal wieder in – na? Ja, genau in Quedlinburg. Untergebracht in drei netten Ferienhäuschen in der Altstadt genossen wir natürlich erstmal den gemeinsamen Abend bei Wein, Flammkuchen, Fotos und optimistischen Plänen für die nächste Zeit. Dank des Impfstoffs konnte man ja wieder vorsichtig planen.
Und auch das eigentliche Wanderziel für den Samstag wurde diskutiert – wir einigten uns schließlich darauf, im Ort selbst zu bleiben und hinauf zum Münzenberg zu gehen.
Der Münzenberg ist ein besonderer Stadtteil Quedlinburgs, auf dem bedeutende archäologische Funde gemacht wurden, die auf eine Nutzung des Münzenbergs im 10. Jahrhundert hinweisen.
Die Siedlung auf dem Münzenberg entstand durch die Gründung und Stiftung eines Benediktinerinnenklosters sowie der St. Marienkirche. Im Jahr 986 wurden Kloster und Kirche von Mathilde, eine Tochter Kaiser Ottos des Großen und seiner Gemahlin Adelheid für ihren in Italien verstorbenen Bruder Kaiser Otto II. gestiftet. Fertig gestellt wurde das Kloster im Jahre 995. An den noch erkennbaren Resten der Kirche St. Marien auf dem Münzenberg lassen sich noch heute alle Elemente einer ottonischen Basilika mit Apsis, Querhaus, dreischiffigem Langhaus und Westbau erkennen. Trotz ihrer viel kleineren Dimensionen gehört diese Klosterkirche neben der Stiftskirche St. Servatii auf dem Schlossberg und St. Wiperti zu den wichtigsten ottonischen Gebäuden der Stadt.
Die erhaltenen Teile des Baukörpers, zahlreiche Funde von Halbsäulen, Kapitellen und Reliefs aus St. Marien vermitteln insgesamt ein lebendiges Bild mittelalterlicher Baukunst.
(Text teilweise entnommen von: Münzenberg (Quedlinburg) – Erlebnisland.de und Münzenbergmuseum – Welterbestadt Quedlinburg (quedlinburg-info.de)
Nach dem Besuch des kleinen, feinen Museums auf dem Münzenberg spazierten wir noch ein wenig zwischen den hübschen Fachwerkhäusern und genossen die Aussicht auf die Stad von hier oben.
Zum Abschluss des Tages gab es noch Käsekuchen. Das muss einfach sein. Dieses Mal haben wir diesen allerdings mitgenommen und in der Unterkunft gegessen.
Am Sonntag vormittag ging es dann für uns ins Fachwerkmuseum im Ständerbau in Quedlinburg. Das Museum befindet sich in einem denkmalgeschützten Fachwerkhaus welches zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört. Nach dendrochronologischen Untersuchungen ergibt sich eine Datierung von 1346/47 – damit ist es als alleinstehendes Gebäude eines der ältesten Häuser in Quedlinburg. Im Museum erfährt man in Form einer Ausstellung alles über die Geschichte des Fachwerkbaus vom 14. bis zum 20. Jahrhundert.
Das war dieses Jahr ein bisschen mehr Kultur und weniger Wandern. Mal sehen wie es im nächsten Jahr wird. Pläne haben wir noch nicht gemacht – in diesen Zeiten kann man einfach nicht planen – niemand weiß, wie sich die Pandemie weiter entwickeln wird. Wir wollen uns aber unbedingt wieder treffen – erst virtuell und dann wieder richtig. Für Wanderungen, Museumsbesuche, Werkeltage, Belebungen. Ausflüge.