März 20

Völkerwanderung um Osterode Düna im März 2016

oder: natürlich wandern auch andere Leute in mittelalterlicher Kleidung.

Scotelingo, bzw. Ulrich, veranstaltete in diesem Jahr wieder eine „Gewandungswanderung“. Diese hatte auch in diesem Jahr so einen regen Zulauf, dass man hier wohl durchaus von einer Völkerwanderung sprechen kann. 😀

Dabei war es eine wirklich gemischte Gruppe aus verschiedenen Darstellungszeiten von Steinzeit (!!) bis Spätmittelalter, von Adel bis einfacher Stand, jung und alt … toll! Und eine Ottonin, inkognito sozusagen, war natürlich auch dabei  😉

Da die gewählte Wanderstrecke, wie auch die unserer ottonischen Wanderausstellungen auch immer, einen historischen HIntergrund hat, hier einmal kurz ein paar Worte zur Wanderstrecke um Düna/Osterrode: (Quelle: Infos von Scotelingo zur Wanderung):

Düna ist die archäologisch älteste belegte Siedlung am südwestlichen Harzrand, Funde südwestlich von Düna (NSG Hainholz) zeugen von Aufenthalten mittelsteinzeitlicher Jäger und Sammler und jungsteinzeitlicher Siedler. Seit dem ersten Jahrhundert vor Christus ist der Bereich des heutigen Düna besiedelt. Für diese frühe Zeit wurde die Verhüttung Iberger und Lerbacher Eisenerze nachgewiesen. Seit ca. 300 nach Christus wurde zudem aus Oberharzer Erzen Silber und aus Rammelsberger Erzen Kupfer gewonnen. Im 10./11. Jahrhundert erfolgte die mehrfache Zerstörung und Wiederaubbau der Siedlung, die zum Teil mit Palisade und Graben umgeben wurde. Die Metallverhüttung ist weiterhin nachweisbar. In diese Zeit gehört auch der Düner Herrensitz, der zwischen 1981 und 1985 ausgegraben wurde. Im 14. Jahrhundert fällt Düna bis zur Wiederbebauung im 16. Jahrhundert wüst.

Besonders hervorheben muss man wirklich, dass bei dieser Wanderung rund 70 Personen teilgenommen haben! DAS zu organisieren und zu koordinieren ist eine super Leistung! 
Und dann auch noch allen Wanderern eine Auszeit in einem Gasthof zu ermöglichen … das ist einfach große Klasse. 

Ich hoffe, im nächsten Jahr bekommen wir es terminlich hin und können wir auch auch mal dabei sein. 

Weitere Fotos und die Presseberichte zur Wanderung findet ihr hier: 
http://scotelingo.de/html/ueberuns/presse.php
http://scotelingo.de/html/galerie/2016/gewandungswanderung/galerie.php

(Fotos mit freundlicher Genehmigung von Ulrich, Scotelingo / www.scotelingo.de 
Herzlichen Dank dafür!)

Februar 13

Wanderausstellung Februar 2016

Ottonische Klostertage Teil 2

Auch in diesem Winter mieten wir uns wieder für ein Wochenende im Kloster Drübeck ein.

Das Thema der diesjährigen Frühjahrsklausur war der ottonische Kitchen-Guide (Küchenführer). Dieser wurde anlässlich der „Kaiserlager“ 2007 u. 2008 erstellt und bedarf dringend einer Überarbeitung und Aktualisierung. Auch sollt der Rezeptteil verbreitert und ergänzt werden.

Natürlich gab es auch noch andere Themen zu besprechen und zur Winterklausur gehört auch mind. ein Ausflug oder eine Wanderung.  Dieses Mal ging es über den Harz zum Kloster Walkenried.

Aus der Wanderung wurde allerdings nichts, jedenfalls nicht aus der gemeinsamen Wanderung. Von Drübeck nach Walkenried, welches im Südharz liegt, ist es weit – zumal im Oberharz Schnee lag und man dadurch auch mehr Zeit einplanen musste. Somit haben wir uns nach dem Frühstück am Samstag mit den Autos auf den Weg zum Kloster Walkenried gemacht – unterwegs aber immerhin für eine klitzkleine Wanderung, bzw. Schneeballschlacht im verschneiten Wald Rast gemacht. Das musste einfach sein!

So manch eine wurde sogar barfuß wandernd gesichtet 😉

In Walkenried traf die Gruppe dann wieder zusammen und wir haben uns das Kloster und das dortige Museum angesehen.

Das Kloster Walkenried ist eine ehemalige Zisterzienserabtei aus dem 12. Jahrhundert und umfasst die beeindruckende Ruine der Klosterkirche sowie das größtenteils erhaltene gotische Klausurgebäude in dem sich heute das Museum befindet. Beides lohnt wirklich einen Besuch, da gerade das Museum modern und sehr ausführlich gestaltet ist.

(Foto: Mara und Odo)

Einen Abschluss fand die diesjährige „ottonische“ Winterklausur beim Käsekuchen in Quedlinburg. Leider war die Wipertikrypta, die wir zur Besichtigung auserkoren hatten, geschlossen. Sicherlich ein Programmpunkt zur nächsten Winterklausur.

Oktober 17

Wanderausstellung Herbst 2015

Rund um die Wiege der Ottonen, … oder, wie sagte die Dame im Museum im Kloster Brunshausen so schön: „Hier begann die Geschichte Deutschlands“.

Bad Gandersheim ist mit der Geschichte der Ottonen so eng verknüpft wie kaum ein anderer Ort. Liudolf und Oda, die „Stammeltern“ des ottonischen Herrschergeschlechts, gründeten im 9. Jahrhundert das Frauenstift Gandersheim. Ihre Blütezeit erlebte Gandersheim dann unter den Liudolfingern m 10. Jahrhundert. Zu dieser Zeit lebte auch die Dichterin Roswitha von Gandersheim. In einem Ortsteil von Bad Gandersheim befindet sich auch das, ebenfalls im 9. Jahrhundert, gegründete Benedektinerkloster Brunshausen. Im Kloster Brunshausen wurde der Konvent des Stiftes Gandersheim nach dessen Gründung 852 bis zur Fertigstellung der Kirchen- und Stiftsgebäude in Gandersheim untergebracht.

Nun ja … wie man sieht – es gibt einige Orte, die mit der Geschichte der Ottonen so eng verknüpft sind, aber Bad Gandersheim ist als „Wiege der Ottonen“ damit schon ein besonderer Ort.

Untergebracht waren wir im Dikonissen-Mutterhaus Salem in Bad Gandersheim – und bis auf die (recht unauffällige) Gesellschaft einer älteren, einsamen Dame – hatten wir am Wochenende das Gästehaus für uns allein. Inklusive schönem Aufenthaltsraum für gemütliches Beisammensein und einem liebevoll bereiteten Frühstück extra für uns.

Samstag morgen dann: Regen. Die Wettervorhersage versprach trockenes Wetter ab Mittag und so haben wir erstmal wichtige Vereinsangelegenheiten erledigt.
Tastsächlich hörte es ab Mittag auf zu regnen und wir brachen erst mal in Richtung Kloster Brunshausen auf. Nein, gewandert wurde noch nicht … erstmal haben wir alle den dort ansässigen Klostershop mit der Filiale eines berühmten Werkzeugherstellers „gestürmt“. Das muss allerdings schon beeindruckend ausgesehen haben, eine kleine Horde Ottonen streunt begeistert durch den Laden und erfreut sich an Schnitzmessern, Sägen und Beilen genauso wie an handgearbeiteten Plüschtierchen, Liudolf-Bonbons, gedrechselten Holzschalen, Minzkakao und Seidentüchern. 🙂

Da wir aber auch noch wandern und auch das trockene Wetter nutzen wollten, ging es nach der Shoppingtour nicht erst ins Kloster-Cafe sondern erstmal zurück zur Unterkunft um dann zur Wanderung zu starten.
Die Strecke sollte ca. 8 km lang sein. Nicht sehr lang, aber es war ja schließlioch auch schon früher Nachmittag und wir wussten ja auch nicht, wie lange das Wetter sich noch hält.

Ein Stück durch den Ort ging es schließlich in ein Waldstück und dann einen Hügel hinauf, immer am Feldrand entlang. Die Aussicht von hier oben auf den Harzrand war fantastisch. Irgendwie konnte man sich gar nicht satt sehen.

Wir trafen unterwegs auf wilde Ponies und wilde Obstbäume … und erreichten schon nach kurzer Zeit
das Dörfchen Clus. Die dortige Klosterkirche war schließlich unser Ziel.
Die Klosterkirche befindet sich auf dem Gelände eines Ponygestüts (was anfangs ein wenig verwirrend war) und ist nicht ganz so alt, nämlich aus dem 12. Jahrhundert.

Da Jörn und die Kinder leider schon am Anfang der Strecke umdrehen mussten und nun in Bad Gandersheim auf unsere Rückkehr warteten, haben wir die eigentlich geplante Kaffee-und Kuchenpause ausfallen lassen und haben uns auch für den kürzeren (aber landschaftlich nicht mehr so wunderschönen) Rückweg entschieden. Außerdem wurden auch die Wolken immer dunkler und so mach ein paar Füße war auch schon kalt und feucht.
Also traten wir den Rückweg an und kamen auch schon nach kurzer Zeit im Kloster Brunshausen an, wo uns Jörn und die Kinder bereits erwarteten. Und endlich kamen wir auch alle zu unserer (immerhin wohlverdienten) Kaffeepause im Kloster-Cafe.
Bei Oda-Torte und Gewürzkakao liessen wir den Nachmittag ausklingen, bewundertet die handgewebten Leinen-Tischdecken auf dem Tisch und schauten schon erste Bilder an … und fanden alle, auch wenn es eine kurze Wanderung war, so war sie doch – wie immer – sehr schön.

Am nächsten Vormittag besuchten wir noch das Museum im Kloster Brunshausen mit der Ausstellung „Starke Frauen, Feine Stiche“ (wirklich sehr, sehr sehenswert!) und natürlich noch mal das Kloster-Cafe und spazierten noch einmal durch den Skulpturengarten und dann war auch schon die Zeit des Abschieds gekommen …

Schön wars. Wir haben uns wiedergesehen, haben gemütlich beisammen gesessen, geredet, diskutiert, geplant, geträumt und viel gelacht, gut gegessen und gut gewandert, haben etwas gelernt und auch etwas gelernt …

Bis zum nächsten Mal. Ich freu mich schon jetzt!

(Fotos: Huginn – Ravenpicture, Maic Gronych. Herzlichen Dank dafür!)

Februar 15

Wanderausstellung Februar 2015

Oder: Ottonische Klostertage Teil 1

Im Rahmen unserer Frühjahrsklausur, die in diesem Jahr im Kloster Drübeck stattfand – in dem wir uns für ein Woche einquartiert hatten, sind wir natürlich auch ein Stück gewandert. Damit wir nicht die ganze Zeit nur am Tisch und vor Tafel und Beamer sitzen und über Pläne und Wünsche, Kochbücher und Rezepte, Schachspiele und künftige Wanderrouten brüten …

Das Kloster Drübeck ist eine ehemalige Benedektinerinnen-Abtei unweit von Ilsenburg am nördlichen Harzrand. Erstmal erwähnt wurde es in einer Urkunde König Ottos I, im Jahre 960 als Kloster Drubechi.

 Heute ist es eine moderne Tagungsstätte in der es neben modernen Zimmern aber auch noch alte, liebevoll eingerichtete Zimmer im Abtissinenhaus gibt.

Am Samstag vormittag machen wir uns, bei nicht so gutem Wetter und über nasse und teils noch gefrorene Waldwege auf dem Weg zum Kloster Ilsenburg. Zugegeben – das war mit 6 km hin und zurück eine kurze Strecke. Aber landschaftlich sehr schön – wenn auch der Traum einer Wanderung durch den Winterwald leider nicht in Erfüllung ging.

Das Kloster Ilsenburg ist eine ehemalige Benedektinerabtei und stammt aus dem 11. und 12. Jahrhundert, allerdings wurde eine, an dieser Stelle vermutete königliche Jagdpfalz „Elysenaburg“ in einer Urkunde König Ottos III um das Jahr 995 erstmalig erwähnt.

Das Kloster hat eine sehr wechselvolle Geschichte und war bei seiner Gründung vor gut 1000 Jahren eines der reichsten und wichtigsten Klöster im Harzraum.

Wir können uns das ganze Kloster, inkl. der beeindruckenden Klosterkirche ansehen, machen innen und außen noch ein paar Fotos von uns und das obligatorische Gruppenbild, bevor es wieder auf den Rückweg nach Drübeck geht.

Gerade hier im Harz gibt es noch einiges an ottonischer Geschichte zu entdecken. Wir kommen auf jeden Fall wieder!

Oktober 11

Wanderung rund um Lütjenburg 2014

Auch in diesem Herbst wanderten Lis und Hermann als kleine „Abordnung“ der Ottonen zusammen mit ein paar Freunden wieder durch die Streezer Berge bei Lütjenburg. Die Strecke, ca. 13 km, sind wir – um die Bodenverhältnisse zu überprüfen und um eventuell wegen Hirschbrunft gesperrte Wege gleich umplanen zu können, ein paar Tage vorher mal abgelaufen, so dass wir am am Samstag, dem Wandertag, gleich starten konnten.

Als Ziele hatten wir uns dieses Mal, neben dem Aussichtspunkt natürlich, die vorgeschichtlichen Grabhügel und die Langbetten ausgesucht. In den Streezer Bergen gibt es mehrere solcher Anlagen, wie zum Beispiel das Großsteingrab bei Giekau, eine megalithische Grabanlage aus der jungsteinzeitlichen Trichterbecherkultur bei dem sich ein sogenannter „Näpfchenstein“ befindet. Auf dem Näpfchenstein hinterließen wir dann schließlich noch ein paar Opfergaben für die Ahnen und wanderten weiter.

Unweit des Grundlosen Sees befindet sich mitten im Wald zwei Langbetten aus der Jungsteinzeit und bei Ölböhm eine Gruppe aus drei Grabhügeln aus der älteren Bronzezeit. Die Langbetten kann man noch sehr gut erkennen, sie sind auch begehbar. Nur die Grabhügelgruppe bei Ölböhm ist nicht zugänglich und zwischen dem Bäumen nicht leicht zu erkennen. Dennoch ist das sehr interessant.

Doch weiter geht es durch die wunderbare Landschaft. Die Wege waren in diesem Jahr sehr gut, trockener als im letzten Jahr, dafür haben wir aber jetzt viel weniger Wild gesehen. Nur ganz vereinzelt sahen wir mal ein Stück Damwild. Einmal hörten wir sie auch. Im letzten Jahr war das ganz anders.

Das dritte Zwischenziel war nämlich etwas, auf das wir uns besonders freuten – Kaffee und frischen Kuchen bei Jens Eltern zu Hause! Die Teilstrecke ging dieses Mal am Waldrand entlang einen Feldweg bis ins nächste Dorf, was wir auch – dann doch schon ein bisschen fusslahm, erreichten und mit einer liebevoll gedeckten Tafel, Kaffee und Sahne und drei verschiedenen, frischen Kuchen empfangen wurden. DAS tat gut … denn Jens Mutter hat uns wirklich sehr verwöhnt! Herzlichen Dank noch mal an dieser Stelle!

Weiter ging es wieder in den Wald. Unterwegs kamen wir noch an der ehemaligen Turmhügelburg bei Freesendorf vorbei, von der allerdings nicht mehr viel zu sehen war, nur noch einen schwachen Hügel mit einem angedeuteten Graben konnte man erkennen.
Vorbei an der Stelle, die vielleicht mal ein altes Kloster war (hier ranken sich nur Legenden) und vorbei am Froschteich und den alten Weidenbäumen,  über die Weide mit schottischen Hochlandrindern und am Feldrain ging es dann zurück zur Burg – geschafft kamen wir gegen halb 5 nachmittags dort an.
Die Burgmannschaft wartete mit dem warmen Essen (obwohl wir alle noch satt vom Kuchen waren) dann auf uns. Schön wars.
Ich freu mich schon auf das nächste Jahr – auf die nächste Wanderung. Ziele gibt es noch soooo viele!

Oktober 4

Wanderausstellung 2014

Im Oktober 2014 wanderten wir rund um Zörbig in Sachsen-Anhalt.

Wir können unseren Ausflug auch in einen Kulturteil und einem Wanderabschnitt unterteilen. Der kulturelle Teil bestand aus der Besichtigung des Heimatmuseums Zörbig, einem sehr engagiert geführten Museum als Ehrenamtsmodell, immerhin mit der einzigen Slawenausstellung in der Umgebung von Halle. Für eine Erneuerung der gesamten Museumsausstellung sind viele Ideen gefragt. Frank Freitag, unser Kontaktmann in Zörbig, kümmert sich darum. Und vielleicht können wir dort auch einige Ideen beisteuern. Zörbig wurde 961 das erste Mal urkundlich erwähnt. Als slawischer Siedlungsplatz bestand es aber bereits länger. Das heute erhaltene Schloss ist ein Nachfolgebau einer ottonisch-salischen Burg.

Wir danken den freundlichen Leuten vor Ort, namentlich Frau Weber und Herrn Freitag, für die freundliche Führung durch das Museum und natürlich besonders für Speis, Trank und Geselligkeit als Stärkung vor der Wanderung.

Die eigentliche Wanderung dann führte uns dann in die nähere Umgebung vorbei an einer alten Wassermühle, zu einer Kirche auf einen ehemaligen Burghügel.

Nach dieser Stärkung wurde es Zeit für eine, wir geben es zu, kurze Wanderung nach Spören und wieder zurück. Einen kurzen Zwischenstopp gab es an der Wassermühle, die früher zum Zörbiger Schloss gehörte. Spören lag faktisch in Sichtweite. Es war eine bequeme Wanderung auf Wegen abseits der Straßen. Früher war dies alles eine feuchte und sumpfige Niederung, einen Eindruck bekamen wir heute noch. Es gab nur einen Weg und man musste an den befestigten Plätzen vorbei. Die Slawen allerdings liebten diese feuchten Landstriche. Vor Ort in Spören waren wir überrascht von der Größe des noch vorhandenen Burghügels, auf dem ganz sicherlich einst eine Motte, also eine Turmhügelburg, stand. Die Kirche, romanischen Ursprungs, stand direkt daneben. Was hatte es mit diesem Burghügel auf sich? 

Ähnlich wie in Zörbig gab es auch in Spören im 9./10. Jhd. ein slawisches Dorf, bevor im 10. Jhd. die ottonische Eroberung einsetzte und hier im 11. Jhd. eine Turmhügelburg neben Wirtschaftshof und Kirche entstand. Auch das vorher vorhandene Dorf wurde nun mit einem Wall umgeben. Aber erst 1140 tauchen die Besitzer der Burg namentlich auf, in den Urkunden der Zeit wird ein „Bertholdus de Spurne nobilis“ erwähnt. Seine Nachkommen treten später als Burggrafen von Giebichenstein in Erscheinung.

Die Schlacht um die Burg Spören

Im Jahr 1173 wird die Burg Spören Schauplatz eines hitzigen Gefechts. Vielleicht ging es um die Kontrolle des Übergangs durch die Feuchtniederung des Strengbaches, vielleicht auch nur um einen simplen Raubzug, die von Spurne galten als reich, als Wulrad von Gnetsch mit seinen Vasallen und Kriegsleuten Burg und Ort angreift und belagert. Aber die von Spören hatten Verbündete: Graf Friedrich von Brehna und sein Sohn Konrad kamen zur Unterstützung  herangeritten und schlugen die Angreifer in die Flucht. Ab 1209 wurde der Burgstandort nebst 170 Hufen Land klösterlicher Besitz, kam als Schenkung zum Kloster Nienburg, was noch einmal den Reichtum der Burggrafen aus Spören zeigt. Burg und dazugehörige Lehnhöfe blieben bis in die Neuzeit bestehen. 1825 kommt das Rittergut in bürgerlicher Hände. An die Turmhügelburg erinnert heute allerdings nur noch der imposante Burghügel. Soweit die nachgelesene Geschichte von Spören.

Wir hatten den Hügel verlassen, waren nach Zörbig zurückgekehrt, etwas traurig, dass die diesjährige Wanderausstellung wieder vorbei war. Wir werden ganz sicher noch weitere machen. 

Oktober 26

Wanderung rund um Lütjenburg 2013

An einem wunderschönen, golden-sonnigen Oktobertag haben wir (also Lis und Hermann) mit ein paar Freunden auf eine kleine Wanderung in den Streezer Bergen in der Nähe der Turmhügelburg Lütjenburg gemacht. Die Bezeichnung „Berge“ trägt das Waldstück dort zu recht – denn es ist für nordische Verhältnisse schon recht hügelig – aber einfach wunderschön. Nicht nur im Herbst.

Wir wanderten durch den Eetz, vorbei am Gut Panker und durch alte Hohlwege bis zur Anhöhe am Hessenstein (einem kleinen Aussichtsturm). Von dieser Stelle hat man eine wunderbare Aussicht ins Land – bis zum Großen Binnensee und bis an die Küste.

Hier nicht im Bild zu sehen, aber im Tal am rechten Bildrand befinden sich noch die Reste einer der vielen Turmhügelburgen, die es hier in der Umgebung gegeben hat.

Nach einer Rast wanderten wir zum alten Hügelgrab im Wald und zum „Grundlosen See“ um den sich so einige Geschichten ranken. Ein wenig mystisch ist der Ort aber auch wirklich.

Der Grundlose See ist ein Toteisloch aus der letzten Eiszeit (bis vor 12000 Jahren). Damals ruhte ein riesiger Eisberg an der Stelle des Sees, der tief in die Erde reichte. Wahrscheinlich war der Grundlose See tatsächlich mal bis zu 30 Meter tief. Er ist von Anfang an von Wäldern umschlossen, deren Laub ins Wasser weht – daher scheint der Grund des Sees viel höher als er eigentlich ist.

Auf dem Rückweg haben wir uns dann noch Wegzehrung besorgt, damit wir es auch bis zum Ziel – der Burg in Lütjenburg schaffen 😉

Bis zum nächsten Mal!

Oktober 12

Wanderausstellung 2013

Es war nicht wirklich sonnig (Zitat Jörn).

Dieses Jahr fand unsere „ottonische Wanderausstellung“ in Ebstorf in der Lüneburger Heide statt.

Das Gruppenbild am Regentag vor dem Ebstorfer Kloster

Drei Jahre hatten wir Glück, es gab herrliches Wanderwetter. Aber das vierte Jahr fiel die Wanderausstellung zunächst ins Wasser. Erst als am So. die Sonne herauskam, konnten wir von Ebstorf nach Hanstedt 1 und zurück wandern.

Eine kurze Strecke, ich gebe es zu, aber wir wollten am Abend wieder alle zu Hause sein. Was haben wir stattdessen unternommen? Wir sind nach Lüneburg gefahren und haben das Salzmuseum besucht, immerhin hat Lüneburgs Salzförderung ottonischen Bezug. Im Anschluss gab es eine Führung im Ebstorfer Kloster inkl. Kreuzgang mit alten Truhen, Klosterkirche und Ebstorfer Weltkarte. Der Konventualin, die uns so lebendig durch das Kloster führte und sich auch nicht an unserer Tracht störte, sondern uns diese im Gegenteil den anderen Besuchern erklären ließ, auf diesem Wege noch einmal ganz herzlichen Dank. Irgendwie haben wir uns an diesem Tage alle ein wenig in das Kloster „verliebt“. Vielleicht hat es ja geholfen!

über regennasse Wege ..

Noch in der Nacht ging der Regen nieder, aber am nächsten Tag lachte die Sonne vom Himmel herunter. Wir brachen vom Kloster auf und machten eine kleine Rundwanderung bis Hanstedt I und seiner Findlingskirche und wieder zurück.

„Hier gibt es ja große Pilze!“

Das Café in der Nähe des Klosters bildete den Abschluss der Wanderausstellung und die Brücke zurück in den Alltag. Allen Teilnehmern (14 bei der Wanderung) einen ganz herzlichen Dank!

Schließen möchte ich heute passend mit dem Ebstorfer Reisesegen:

Gottes Geist beflügle Deine Schritte. Gottes Liebe trage Dich, wenn derWeg zu beschwerlich wird. Gott begleite Dich, heute, morgen und alle Tage. Amen

(Quelle: http://www.kloster-ebstorf.de)

Oktober 13

Wanderausstellung 2012

Wie man sieht, es ist Herbst. Die Saison 2012 ist beendet. Wie in den letzten zwei Jahren haben wir zum Schluss eine „Wanderausstellung“ veranstaltet, d.h. wir sind in Gewandung eine längere Strecke gewandert, ganz für uns, aber selbstverständlich nicht unter Ausschluss der Öffentlichkeit.

Bei bestem Herbstwetter ging es dieses Mal für uns von Bad Sulza beginnend durch den Wald, an Feldern und Weinbergen entlang und durch das eine oder andere Dörfchen erst einmal bis zur Burg Saaleck. Dort hatten wir uns die Pause und ein kühles Getränk nun wirklich verdient.

Auf der Burg waren vor einiger Zeit Ausgrabungen, so dass wir gleich die Gelegenheit bekamen uns ein paar der gefundenen Keramikscherben anzusehen.

Weiter ging es dann bis zum Gotischen Haus in Schulpforte, einem Ortsteil von Bad Kösen. Das Haus ist der einzig erhaltene, noch fast mittelalterliche Teil der ehemaligen Zisterzienserabtei Pforta und wurde nach um 1516/17.

Zum Schluss haben wir uns noch mal kurz das Gradierwerk angesehen und dann gabs noch Kaffee und Kuchen als Belohnung für den weiten Weg – schließlich mussten wir ja auch irgendwie wieder zum Waldhaus nach Bad Sulza zurück.

Übrigens: Teilnehmer anderer Gruppen sind gerne im nächsten Jahr gesehen. Einfach mit mir Kontakt aufnehmen.
Wir waren auch auf den Petersfeldtagen. Darüber gibt es auch noch (hoffentlich) einen eigenen Bericht.
In Minden ist zum ersten Mal ein Reenactorpreis verliehen worden. Herzliche Glückwünsche den Gewinnern, die auf der Seite von „Minden erleben!“ vorgestellt werden, hier sind sie im Überblick zu finden…
Sehr froh bin ich über die heile Rückkehr der „Eroberer von England“, die bei der Veranstaltung „Hastings 2012“ teilgenommen haben. Ein Tag davon fiel ins Wasser. Und Schlamm ist besser als Staub! Mehr davon bei den Fotos von Mara, hier anschauen …
Allen einen schönen Herbst und Winter
Euer Isí

Oktober 16

Wanderausstellung 2011

Wanderausstellung1

Wie im Jahr zuvor trafen wir uns zum Saisonabschluss wieder zu einer herbstlichen Wanderung. Der Teilnehmerkreis ist gewachsen, statt einer Handvoll Leute waren wir nun schon eine  kleine Wandergruppe von 13 Leuten und ein Baby im Bollerwagen. Möglich wurde dies auch durch die salische Verstärkung von der Lütjenburg. Herzlichen Dank! Eine kleine Fotoreportage folgt hier:
Dieses Jahr ging durch Blankenburg hindurch zum Michaelstein bis Volkmarskeller. Wir wollten, das gebe ich ehrlich zu, noch ein Stückchen weiter, warum es nicht klappte, verrate ich gleich. Zunächst stelle ich die Wandergruppe vor:

Wanderausstellung2

 Das sind natürlich noch nicht alle. Diese beiden fehlen auf dem Bild:

Wanderausstellung3

 Und so schaut eine ottonische Wanderausstellung aus, wenn sie in Bewegung ist:

Wanderausstellung4

Es war ein herrlicher Herbsttag und wir kamen auf dem Marktplatz in Blankenburg an:

Wanderausstellung5

Es ging weiter bis zum Michaelstein. Hermann erfand auf dem Weg das „Salisch Walking“:

Wanderausstellung6

Und weil er so im Schwung war, eröffnete er uns kurz darauf das Ziel unserer Wanderung:

Wanderausstellung7

Das ist doch gut zu schaffen! Aber nur, wenn es zwischendurch erholsame Pausen gibt, z.B. hier am Michaelstein:

Wanderausstellung8

Wir waren ein begehrtes Fotomotiv. Zum Kloster gibt es hier einiges zu lesen. Wir stärkten uns, sonnten uns und nach der Pause ging es hinein in den Harz:

wanderausstellung9

  Über Stock und Stein, immer höher hinauf. Bis wir merkten, wir haben uns verlaufen und hätten einen ganz anderen Weg nehmen müssen. Es ging wieder zurück:

Wanderausstellung10

  Unser Ziel war nun Volkmarskeller. Weiter würden wir für heute nicht kommen. Im Mittelalter hätten wir hier Schutz und Übernachtung gesucht.
Deswegen etwas über unser Ziel: Wahrscheinlich wurde die natürliche Karsthöhle bereits in prähistorischer Zeit genutzt, die erste nachweisbare Erwähnung des Volmarskellers erfolgte durch die Einsiedlerin Liutbirg in der Mitte des 9. Jhd:

Wanderausstellung11

  Nein, das ist nur unsere Stiftsdame Harlindia! Aber so konnten wir es uns gut vorstellen. Zufälligerweise ist der Volkmarskeller tatsächlich ein ottonisches Ziel, denn in einer Schenkungsurkunde unseres Königs Otto I. von 956 an das Stift Quedlinburg ist hier eine Michaelskirche erwähnt. Hier sind einige Grundmauern von der Anlage:

Wanderausstellung12

  Sie könnte so ausgesehen haben:

Wanderausstellung13

  Aber da das Kloster längst verfallen war, keine Einsiedlerin uns helfen konnte, hieß es  also für uns, den Heimweg anzutreten:

Wanderausstellung14

Über Michaelstein ging es zurück nach Blankenburg zum Essen. Es war eine anstrengende Tour, auch durch unser historisches Schuhwerk, welches dieses Jahr bei allen gut durchgehalten hat, aber es hat allen viel Spaß gemacht. Auch für die Spaziergänger im Harz war die „Wanderausstellung“ sicher ein Erlebnis. Wenn ein ganzer Zug Ottonen durch den Wald spaziert, ist wie ein Blick wie in eine andere Zeit.
Wie letztes Jahr beendeten Sabine, Annette und ich (diesmal in Begleitung unseres Besuchs aus Tokio) das Wanderwochenende durch eine Einkehr in die Stiftskirche, um in der Krypta unter dem Westchor zur Ruhe zu kommen:

wander15.jpg

Ich weise hier auch noch einmal auf die Ausstellung Schleierhaft über die Stiftsdamen in Gernrode gerne hin, die auch ausgezeichnet im Internet dokumentiert ist und dies auch hoffentlich noch einige Zeit bleibt. Wenn dann noch Zeit bleibt, empfehlen wir den Besuch des „Froschkönigs“, um wie „in alter Zeit“ einen Kaffee zu trinken, wenn auch nicht ottonisch. Für die Eiligen gibt es das hier:

wanderausstellung16

Euer Isí
Fotos von Joachim, Lis, Hermann (Danke Euch!)